Begriff des Geistes und Einteilung der Wissenschaft
§ [12]
Den Begriff des Geistes festzusetzen, dazu ist nötig, die Bestimmtheit anzugeben, wodurch er die Idee als Geist ist. Alle Bestimmtheit ist aber Bestimmtheit nur gegen eine andere Bestimmtheit; der des Geistes überhaupt steht zunächst die der Natur gegenüber, und jene ist daher nur zugleich mit dieser zu fassen. Indem dieser Unterschied des Geistes und der Natur zunächst für uns, für die subjektive Reflexion ist, so wird sich dann an ihm selbst zeigen, daß und wie Natur und Geist sich durch sich selbst aufeinander beziehen.
§ [13]
Die Bestimmtheit, in welcher die Idee als Natur ist, ist, daß sie die Idee als unmittelbar ist; die sich entwickelnden Bestimmungen aber oder, was dasselbe ist, der Inhalt der Idee in der Form der Unmittelbarkeit sind fürsichseiende Vereinzelungen, die sind, d. i. als gleichgültig gegeneinander bestehend erscheinen. Das Außereinander macht daher die allgemeine, abstrakte Bestimmtheit der Idee als Natur aus. Der Natur wird darum die Realität zugeschrieben.
§ [14]
Die Unmittelbarkeit und damit das, was die Realität der Natur heißt, ist zugleich nur eine Form, vielmehr ein Vermitteltes, und diese wesentliche Seite, nämlich die Beziehung der Natur auf den Geist, stellt dieselbe Bestimmtheit der Natur von ihrer anderen Seite dar. Sie ist nämlich das dem Geiste Andere oder Äußerliche; aber was sie gegen den Geist ist, dies ist ihre wahrhafte Bestimmung an ihr selbst, weil der Geist ihre Wahrheit ist. Sie ist deswegen das sich selbst Andere, das ihr selbst Äußerliche, und ihre Realität begründet sich somit wesentlich auf das Verhältnis zum Geiste. - Dies Außeinander macht, in seiner ganz unmittelbaren, abstrakten Form genommen, und zwar selbst sogleich in zwei Bestimmungen den Raum und die Zeit aus. Alles Natürliche ist räumlich und zeitlich. Aber die Unterschiedenheit oder die Grenze in Raum und Zeit ist nicht nur das abstrakte Eins, Raum- und Zeitpunkt, sondern das konkretere Eins, das Atom als materielles, wonach das Außereinander der Natur, und damit die allgemeine Grundlage aller ihrer daseienden Gestaltungen, sich zur Materie bestimmt, welche, weil jenes Atom, als nur Eins für sich, selbst nur ein abstraktes Moment ist, wesentlich nicht als solches Eins, sondern nur als ein Außereinander derselben, als zusammengesetzt existiert.
§ [15]
Diese erste Bestimmtheit, das Außereinander, führt die andere Bestimmtheit der natürlichen Dinge mit sich. Die Materie ist außerdem, daß sie ein sich Äußerliches überhaupt ist, vielfach bestimmt und beschaffen, und die Beziehung [Text brichthier ab]
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